Ein besonderes Geburtstagsgeschenk machte uns Prof. Raimund Fischer (1923-2014) anlässlich seines 90. Geburtstages mit einer wunderschönen artenreichen Streuobstwiese am Ortsrand von Markt Piesting. Er möchte mit dieser Schenkung sicherstellen, dass seine jahrelangen Bemühungen um die Erhaltung dieses Kleinods auch in Zukunft weitergeführt werden. Neben sechs alten Apfelbäumen und einer alten Kirsche gedeihen in dem kräuterreichen Halbtrockenrasen fast 120 verschiedene Pflanzenarten, darunter sind 8 österreichweit gefährdet. Eine besondere Rarität ist die hier blühende Bienen-Ragwurz.
Lebensraum Streuobstwiese
Die 0,13 ha große Streuobstwiese liegt am Ortsrand von Markt Piesting am Südhang des langgezogenen Bergrückens „Auf dem Hart“. Sechs alte Apfelbäume, ein großer Kirschbaum, mehrere jüngere Zwetschkenbäume, ein großer Wacholder, eine größere Schwarzföhre und etliche Sträucher bilden den Baum- und Gehölzbestand. Auffallend ist der reiche Flechtenbesatz der alten Obstbäume. Im Unterwuchs wächst ein artenreicher Halbtrockenrasen der nur im untersten Hangbereich in eine frischere Glatthaferwiese übergeht.
Flora und Fauna
Bisher konnten 117 verschiedene Pflanzenarten auf dieser Streuobstwiese entdeckt werden. Acht stehen davon auf der Roten Liste und gelten österreichweit als gefährdet. Die größte Rarität stellt sicherlich die Bienen-Ragwurz dar. Weitere floristische Besonderheiten sind z.B. Trauben-Pippau, Pannonische Kratzdistel, Großes Kreuzblümchen, Frühlings-Fingerkraut und Wiesensilge.
Bisher gibt es nur spärliche Angaben über die Fauna dieser Streuobstwiese. Im Juni 2014 wurde eine Tagfalterliste mit insgesamt 14 Arten erstellt. So nutzen u.a. Segelfalter, Wachtelweizen-Scheckenfalter und Weißbindiges Wiesenvögelchen die Streuobstwiese als Fortpflanzungs- und Nahrungsraum. Im Herbst 2012 konnten Gottesanbeterin und Zauneidechse und im Juni 2014 der Glänzende Blütenprachtkäfer beobachtet werden.
Management
Prof. Raimund Fischer (1923-2014), der uns diese Fläche schenkte, wollte dadurch sicherstellen, dass seine jahrelangen Bemühungen um die Erhaltung dieses Kleinods auch in Zukunft weitergeführt werden. Daher werden wir wie bisher den Halbtrockenrasen einmal im Jahr mähen und randlich eindringendes Buschwerk zurückschneiden. Zudem werden wir für die darauf spezialisierte Fauna besonntes Totholz belassen.