MOIST: Erfassung degradierter Moorflächen Österreichs und Beurteilung ihrer Eignung zur Regeneration

Degradiertes Moor © Axel Schmidt

Moore sind einzigartige Ökosysteme, die hochspezielle, seltene Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Moore wie auch Torfböden leisten eine Vielzahl wichtiger Ökosystemleistungen. Sie schützen ihre Umgebung vor Hochwasser, indem sie Wasser zurückhalten, und sie regulieren den Nährstoffhaushalt, können sie doch dem Grund- und Oberflächenwässer Nähr- und Schadstoffe entziehen, regulieren das regionale Klima und dienen dem Trinkwasserschutz. Sie erfüllen aber auch andere wichtige Rollen. Moore leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie große Mengen an Kohlenstoff speichern und Klimagase wie CO2, Methan und Lachgas zurückhalten/binden.

Ein Großteil der Moore ist mittlerweile mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Oftmals sind Moore aber auch komplett aus dem Landschaftsbild verschwunden. Durch Entwässerung wurde ein Großteil der Moore in Österreich für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar gemacht. Unter diesen Nutzflächen ist mancherorts der Torfkörper zurückgeblieben. Man spricht in diesem Fall von Torfböden.

Ist die Verbreitung der Moore weitgehend bekannt, so sind das Vorkommen und das Flächenausmaß von Torfböden in Österreich bislang unklar beziehungsweise nicht erfasst.

Projektziel

Im Projekt MOIST wird das Ziel verfolgt, Moore und Torfböden österreichweit im Hinblick auf den Standort und das Flächenausmaß zu erfassen, zu beurteilen sowie Moor- und Torfböden, die wieder vernässt werden können, auszuweisen.

Konkrete Zielsetzungen

  • Kenntnis von Mooren und Torfböden anhand bestehender Daten/Quellen durch Erstellen einer österreichweiten Karte aller intakten bis degradierten Moore und Torfböden

  • Vorhersagbarkeit über das Vorkommen von Mooren und Torfböden anhand eines Modells mit allen potenziellen Torfböden und Moorflächen in Österreich (Torfbodenverdachtsflächenkarte)

  • Erstellen eines Auswertungsschemas in Form eines Kriterienkatalogs zur Beurteilung der Degradation und des Renaturierungspotenzials von Mooren und Torfböden

  • Kenntnis der unterschiedlichen Degeneration von Moorflächen und Torfböden sowie des Regenerierungspotenzials in Form einer Karte

Projektmaßnahmen

  • Sichtung, Analyse, Zusammenführung und Darstellung vorhandener Daten zu Mooren und Torfböden in Österreich

  • Mithilfe geostatistischer Verfahren, Regressionsmodellen und Verfahren des maschinellen Lernens wird eine Verbreitungskarte von Torf- und anderen hydromorphen organischen Böden modelliert. Dieses Ergebnis wird durch Felderhebungen validiert

  • Mit Expert:innen und Stakeholdern (Meetings, Workshops, Gesprächen, Interviews) sowie durch das Projektteam selbst wird ein Kriterienkatalog zur Beurteilung der Degradation und des Renaturierungspotenzials z.B. durch Wiedervernässung Mooren und Torfböden erstellt

  • Beurteilung der einzelnen Moore oder Torfböden (oder Gruppen dieser) hinsichtlich ihrer Degeneration sowie ihres Renaturierungspotenziales (z. B. durch Wiedervernässung) und Darstellung in Kartenform

Projektleitung und Projektpartner

Leitung: AGES, Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Projektpartner: Naturschutzbund NÖ, Umweltbundesamt, Universität Wien, Bundesamt für Wasserwirtschaft, Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, Landwirtschaftskammer Österreich

Projektlaufzeit

Jänner 2024 bis Oktober 2025

Das Projekt MOIST wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

 

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