Wiederherstellung wertvoller Trockenrasen und Feuchtwiesen im Osten Österreichs
Trockenrasen und Feuchtwiesen zählen zu jenen Lebensräumen in Österreich, die am meisten gefährdet sind. Einmal abgesehen von den primären Trockenrasen, sind die artenreichen trockenen und feuchten Wiesen auf eine extensive Bewirtschaftung angewiesen. Die Intensivierung in der Landwirtschaft, insbesondere die Technisierung, führte dazu, dass auf diesen Standorten die Bewirtschaftung entweder aufgegeben (v.a. Trockenrasen) oder intensiviert (Feuchtwiesen durch Drainagierungen) wurde. Die einst sehr artenreichen Feuchtwiesen entwickelten sich zu artenarmen Fettwiesen mit weit verbreiteten Arten, die Trocken- und Halbtrockenrasen verbuschten, und sofern die Robinie in der Nähe ausgepflanzt wurde (was oft der Fall war) zu Robinienhainen. Einige wertvolle Reststandorte sind erhalten geblieben. Ihre Erhaltung ist von großer Bedeutung, handelt es sich doch um Kernbiotope als auch um Trittsteinbiotope im Biotopverbund.
Projektziele
Das Ziel ist, Trockenrasen, Halbtrockenrasen und feuchte, magere Wiesen als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Pflanzen- und Tierarten wiederherzustellen. Um das erreichen, sind folgende Maßnahmen geplant:
Einzelne verbuschte und/oder verbrachte Flächen sollen durch Erstmaßnahmen (Schwenden, erste Mahd) so hergerichtet werden, dass sie in Zukunft im Rahmen von ÖPUL gefördert werden können.
Darüber hinaus sollen jene für die Erhaltung und Wiederherstellung von Trockenrasen und Feuchtwiesen erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden, deren Finanzierung nicht durch Flächenprämien möglich ist.
Möglichst viele Menschen, die am Naturschutz interessiert sind, insbesondere auch junge Menschen, sollen an den Restaurationsmaßnahmen in den Trockenrasen- und Feuchtwiesen-Gebieten teilnehmen. Damit wird einerseits das Verständnis für Naturschutz gefördert, andererseits können sie selbst einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten.
Pflegemaßnahmen sollen in Form von Vegetationskartierungen evaluiert und damit eine Grundlage für zukünftige Pflegemaßnahmen in den jeweiligen Gebieten geschaffen werden.
Projektgebiete
In diesen Projektgebieten sind Maßnahmen geplant:
Weinviertel: Trockenrasen am Dernberg, am Bockstallberg bei Haslach, am Galgenberg und am Geißberg
March-Thaya-Auen: Sandfeld Ringelsdorf
Waldviertel: Fehhaube-Kogelsteine und Schleinitzbachniederung
Wienerwald: Tieftal bei Gumpoldskirchen und Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg bei Pfaffstätten, Schmaler Graben, Gschwendtwiese und Höhenstraßenwiese bei Klosterneuburg
Maßnahmen
Landschaftspflegemaßnahmen: Entbuschungen, Mahd im Rahmen von Pflegeeinsätzen mit Freiwilligen bzw. in Zusammenarbeit mit professionellen Landschaftspflegern oder örtlichen Landwirten
Neophyten-Management auf einigen Flächen: z. B. Robinie auf Trockenrasen, Goldrute in Feuchtwiesen
Wiesensamen in Klosterneuburg: Sammeln und Aufbereiten von Samen nicht gefährdeter Pflanzenarten für die Anlage von Blühflächen in der Stadtgemeinde
Evaluierung: Durch Kartierungen der Vegetation in vier Gebieten (Dernberg, Bockstall, Fehhaube-Kogelsteine, Schleinitzbachniederung) soll der Erfolg der Maßnahmen evaluiert und aufgrund der Ergebnisse der Erhebungen die Pflegemaßnahmen gegebenenfalls angepasst werden.
Bewusstseinsbildende Maßnahmen: In den Vereins-Medien bzw. im Rahmen von Medienarbeit sollen Informationen zu den Gebieten und den Maßnahmen bereitgestellt sowie auf die Bedeutung der Landschaftspflege für die Erhaltung und die Wiederherstellung wertvoller Lebensräume gefährdeter Arten hingewiesen werden.
Projektteam
Projektleitung: Mag.a Margit Gross Projektmitarbeit: Thomas Horvath BSc. Öffentlichkeitsarbeit: Mag. Peter Lengauer Fachliche Begleitung:Vorstand des Naturschutzbund NÖ
Zeitplan
Bis Ende 2025
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.