Silikattrockenrasen Fehhaube-Kogelsteine

Fehhaube-Kogelsteine © Hans-Martin Berg

Der Silikattrockenrasen mit seinen eindrucksvollen aus Wollsackverwitterung hervorgegangenen Gesteinsformationen dieses östlich der Stadt Eggenburg gelegen Naturschutzgebietes ist Lebensraum für die stark gefährdete Sand-Schwertlilie, den Niederliegenden Besenginster und zahlreichen anderen seltene Pflanzen- und Tierarten.

  • Lebensraum: Silikattrockenrasen
  • Gemeinde: Eggenburg und Straning-Grafenberg
  • Größe: 2,5 ha
  • Ankauf: 2008
  • Schutz: Naturschutzgebiet seit 2009

 

Silikattrockenrasen im Waldviertel

Der Silikattrockenrasen, östlich der Stadt Eggenburg gelegen, ist ein beliebter Erlebnispunkt des UNESCO-Geoparks „Kulturpark Kamptal". Das Gebiet rund um die Geobiotope Fehhaube und die Kogelsteine (Marktgemeinde Straning-Grafenberg und Stadtgemeinde Eggenburg) ist sowohl geologisch, als auch naturschutzfachlich von besonderer Bedeutung.
Die charakteristischen Steingebilde des Gebietes „Fehhaube-Kogelsteine“ sind Verwitterungsprodukte aus mehr als 550 Mio. Jahre altem Maissauer Granit. Die höchste Erhebung ist der 6 m hohe „Wächter“. Die Vielfalt an Verwitterungsformen des Granits sind im Naturdenkmal u.a. am Beispiel von Felsschüsselverwitterungen, Granitkarrenbildungen, Felsfuß-Hohlkehlenbildung gut zu beobachten.

Besondere Flora und Fauna

Der hier vorkommende Silikattrockenrasen beherbergt eine Vielzahl an besonderen, zum Teil gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Zu den prominentesten Pflanzenarten des Gebietes zählen die Sandschwertlilie und der niederliegende Besenginster. Unter den Tieren finden das Ziesel, der Neuntöter, die Sperbergrasmücke, die gefleckte Keulenschrecke und rund 35 Schafe einen geeigneten Lebensraum. Denn seit dem Jahr 2009 wird das Gebiet nach naturschutzfachlichen Vorgaben beweidet, um so einer der größten Gefährdungen für Trockenrasen, nämlich der "Verfilzung" und "Vergrasung" entgegenzuwirken.

Schutz und Management

Zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Gebietes wurden in den vergangenen Jahren gesetzt. So wurden im Rahmen des LIFE-Projektes "Pannonische Fels- und Trockenrasen" naturschutzfachliche Erhebungen durchgeführt, ein Managementplan erstellt und etliche Flächen von der Robinie befreit. Gleichzeitig ist es uns gemeinsam mit der Krahuletzgesellschaft Eggenburg und mit der finanziellen Unterstützung des NÖ Landschaftsfonds, der EU und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt gelungen, zahlreiche Grundstücke anzukaufen. Diese zum Teil zuvor intensiv bewirtschafteten Äcker zwischen der Fehhaube und den Kogelsteine wurden in Grünland umgewandelt und bilden nun einen Verbindungskorridor, der beweidet bzw. gemäht wird und sich so zu Halbtrockenrasen entwickeln kann. Regelmäßige ehrenamtliche Pflegeeinsätze verhindern das Wieder-Eindringen von Gebüschen und Robinien. Jede Helferin/jeder Helfer ist dabei ganz herzlich willkommen!

Die Felsformationen haben insbesondere für spirituelle (und auch esoterische) Menschen große Bedeutung. Den Schutz dieser Naturlandschaft mit den Ansprüchen der vielen Besucher unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Da gilt es vor allen von Seiten der Besucher viel Rücksicht zu nehmen. Dies auch unser Appell an Sie! Versuchen wir gemeinsam, diesen besonderen Ort zu erhalten. Das bedeutet: keine illegalen Feuerstellen - diese zerstören die Granitfelsen, kein Verlassen der Wege, kein Übernachten auf den wertvollen Flächen und ein herzliches Willkommen den Schafen!

Ein eigens geschaffener Steinkreis mit Sitzmöglichkeit lädt zum Verweilen und Picknicken ein.

Factsheet Fehhaube (0,2 MB)
Folder NSG Fehhaube-Kogelsteine (0,6 MB)
Kurzfilm über das Naturschutzgebiet
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