Libellen sind Bioindikatoren zur Bewertung des ökologischen Zustandes und der naturschutzfachlichen Wertigkeit von Gewässern und Gewässersystemen. Aufgrund der engen ökologischen Ansprüche vieler Arten und der schnellen Reaktion auf positive oder negative anthropogene Eingriffe eignen sich libellenkundliche Aufnahmen als Grundlage zur Ableitung von Managementmaßnahmen und der Überprüfung ihres Erfolges.
Libellen sind aber auch sehr attraktive Tiere, die aufgrund ihres Aussehens und ihres Verhaltens ins Auge fallen und damit der Bevölkerung bekannt sind. Sie lassen sich zudem gut beobachten.
Lebensraum der Blauflügel-Prachtlibelle wird kleiner
Die Blauflügel-Prachtlibelle ist Art aus der Familie der Prachtlibellen, und zählt zur Gruppe der Kleinlibellen. Sie ist anhand ihrer gefärbten Flügel auch für den Laien sehr gut ansprechbar. Die Blauflügel-Prachtlibelle lebt vor allem an schmalen Bächen und Flüssen mit mittlerer Fließgeschwindigkeit, besonders an solchen, die neben sonnigen auch schattige Uferpartien aufweisen. Bevorzugt werden Gewässer mit Sand- oder Kiesboden.
In der Roten Liste gefährdeter Tierarten wird sie mit „Gefährdung droht“ eingestuft. Die letzten Entwicklungen im Osten Österreichs zeigen, dass der Lebensraum der Blauflügel-Prachtlibelle immer weniger wird. Die Begradigungen in weiten Teilen Niederösterreich habe vor vielen Jahren stattgefunden, was in den vergangenen Jahren folgte, waren die mit Hochwassersicherheit begründeten Freilegungen der Ufer. Alle Bäume und Sträucher im Uferbereich werden gefällt. Damit fehlt jegliche Beschattung, die für zahlreiche Organismen der Uferbereiche lebensnotwenig ist. Damit gilt es, die Pflegemaßnahmen an den Fließgewässern so zu gestalten, dass der Lebensraum der uferbewohnenden Arten nicht vollkommen zerstört wird und auch Renaturierungsmaßnahmen müssen dringend angegangen werden. Anhand der Blauflügel-Prachtlibelle können diese Maßnahmen sehr gut dargestellt und thematisiert werden.
Ziel des vielfaltleben-Libellen Projektes ist es, die Bedeutung naturnaher Fließgewässer und ihrer Ufer sowie deren Vernetzung mit dem Umland ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Anhand eines kleinen Best practise Projektes soll aufgezeigt werden, in welcher Art und Wiese Libellen bei der Umsetzung der Ziele im Gewässerschutz behilflich sein können.
Projektzeitraum Mai 2019 bis August 2020