Ziesel im Tullnerfeld

Ziesel © S. Dück

Das Europäische Ziesel (Spermophilus citellus) ist eine Charakterart des Tullnerfelds und aufmerksame Beobachter*innen nehmen Jahr für Jahr deren Frühlingserwachen, Sommertreiben und auch deren Winterschlaf - schlichtweg durch das Fernbleiben der Tiere - wahr. Die kleinen, putzigen Nagetiere aus der Familie der Hörnchen sind wahre Frühlingsboten, schlafen sie doch gerne und lange den ganzen Winter über und kommen erst dann zum Vorschein, wenn das Wetter wirklich frühlingshaft ist und die Temperaturen angenehm warme Werte erreichen.

Leider zählt unser Frühlingsbote zu den stark gefährdeten Arten Österreichs, eine Art also, bei der angenommen wird, "dass sie mit zumindest 20%-iger Wahrscheinlichkeit in den nächsten 20 Jahren (oder 5 Generationen) ausstirbt.“ Denn durch massive Landschaftsumgestaltungen sind geeignete Lebensräume stark zurückgegangen, Kolonien geschrumpft oder ganz erloschen.

Ziesel nur mehr kaum zu entdecken
Das ist leider auch im Tullnerfeld der Fall. Hier kann man das Europäische Ziesel nur noch an wenigen Standorten bestaunen, wie zum Beispiel beim Trasdorfer Badesee und auf verschiedenen Industrieflächen bei Dürnrohr und Zwentendorf. Nun gilt es, die letzten Lebensräume der Ziesel zu schützen, zu sichern und bestmöglich zu vernetzen, damit wir und kommende Generationen auch in Zukunft mit den "Männchen-machenden und pfeifenden" Erdhörnchen eine Freude haben - als Zeichen des Frühlings.

Ziesel in Trasdorf
Aktuell können die Ziesel am Föhrensee in Trasdorf (Gemeinde Atzenbrugg) beobachtet werden.

Mehr zum Schutz des Ziesels in Niederösterreich können Sie unter https://www.noe-naturschutzbund.at/ziesel.html nachlesen.

Feldhamster im Tullnerfeld

Das Tullnerfeld und der Feldhamster gehören zusammen - daher möchte wir mit unserem Projekt sicherstellen, dass der Lebensraum dieser einzigartigen Nagetiere auch in Zukunft bewahrt und für Tier und Mensch erhalten bleibt. Der Feldhamster (Cricetus cricetus) kommt sowohl im nördlichen als auch im südlichen Tullnerfeld vor, wo der einstige Waldsteppenbewohner heute auf Feldern und an deren Rändern, an Feldwegen, Böschungen und Rainen, mancherorts auch auf Trockenrasen und in Weingärten zu finden ist.

Wer kennt ihn nicht, diesen farbenprächtigen und sehr attraktiven heimischen Nager? Wer hat sich nicht schon einmal etwas "eingehamstert"? Leider zählt der Feldhamster zu den am meisten gefährdeten Tierarten Österreichs, denn während die Art anfangs von der landwirtschaftlichen Intensivierung noch profitierte, haben die Modernisierungen in den letzten Jahrzehnten weitläufig negative Auswirkungen auf diese Charakterart des Tullnerfelds.
 
Mehr Informationen zum Feldhamster und den seit über einem Jahrzehnt währenden Schutzmaßnahmen des Naturschutzbundes NÖ finden sie unter https://www.noe-naturschutzbund.at/schutz-des-feldhamster.html

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