Letzte Refugien einer gefährdeten Pflanzen- und Tierwelt

Amphibientümpel Groisbach © M.Gross

Naturnahe Bäche und kleinflächige Feuchtstandorte sind charakteristische und naturschutzfachlich besonders wichtige Lebensräume im südöstlichen Wienerwald. Das in einen Schwarzerlen-Bruchwald eingebettete Feuchtbiotop in einem Seitengraben des Groisbach wird von zahlreichen Amphibien als Laichbiotop genutzt.

Die 0,85 ha große Parzelle wurde 1975 vom Naturschutzbund NÖ angekauft um ein Amphibien-Laichbiotop anzulegen. Der Tümpel wird durch mehrere kleine Zuflüsse gespeist und ist zentral von lockerem Schilfbestand und Weiden bewachsen. Flache Uferbereiche und reichlich Totholz bieten unterschiedlichste Strukturen für eine vielfältige Unterwasserfauna. Umgeben ist der Tümpel von einem naturnahen und totholzreichen Erlen-Bruchwald, der mit kleinen Quellmulden und wasserführenden Gräben durchzogen ist. Hier blühen im Frühjahr Bärlauch, Lungenkraut und zahlreiche Sumpfdotterblumen. Eine vielfältige Vogelwelt nutzt das Gebiet, darunter mehrere Spechtarten (Grün-, Schwarz- und Kleinspecht wurden beobachtet). Sumpfmeise, Mönchsgrasmücke und Singdrossel sind regelmäßig anzutreffen.

Die Lage des Biotops in noch relativ naturnaher Umgebung mit geeigneten Sommerquartieren und fernab von stark befahrenen Straßen macht es zu einem sicheren Lebens- und Bruthabitat für Amphibien, eine mittlerweile weltweit bedrohte Tiergruppe. Auch in Niederösterreich sind alle 20 vorkommenden Amphibienarten auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten zu finden und gesetzlich geschützt.

Amphibien und auch andere Arten, die in solchen kleinen Feuchtgebieten leben, brauchen offene, besonnte Uferbereiche. Die Wasserfläche wird inzwischen aber durch die umstehenden Bäume etwas zu stark beschattet, Pflegemaßnahmen sind dringend nötig, will man den Teich als Lebensraum für weitere Tiergruppen, wie z.B. Libellen aufwerten.

Dieses Projekt wird im Rahmen des Wasserfonds von HOFER unterstützt.

 

Projektmaßnahmen

Feuchtbiotop bei Groisbach © Margit Gross

Um die nötigen Pflegemaßnahmen den Schutzgütern entsprechend durchzuführen und keinen Schaden anzurichten, soll die Amphibien- und die Libellenfauna sowie die Vegetation erhoben werden, die zwei wichtigsten Schutzgutgruppen des Feuchtgebietes.

Ausgehend von den Kartierungen werden Pflegemaßnahmen erarbeitet und aufeinander abgestimmt.

Die in dem Pflegekonzept ausgearbeiteten Maßnahmen sollen soweit hinsichtlich des finanziellen Umfangs und des Zeitrahmens möglich im Rahmen des Projektes umgesetzt werden.

Projektteam

 

In Zusammenarbeit mit

Wasserfond von HOFER

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