Pulverturm: Wiederherstellung der Tümpel

Norbert Sauberer

Das Naturdenkmal „Tümpelwiese bei Marchegg – Pulverturm“ ist weltweit das erste Schutzgebiet für Urzeitkrebse. Seit 1963 ist hier das österreichweit einzige Vorkommen des Feenkrebses Chirocephalus shadinii bekannt. Aufgrund dieses einzigartigen Vorkommens wurde die Ausweisung als Naturdenkmal beantragt und im Jahr 1982 per Bescheid verlautbart. Im selben Jahr wurde der Standort vom Naturschutzbund NÖ und dem Land Niederösterreich angekauft. Seither betreut der Naturschutzbund NÖ diese Fläche.

Trotz des hohen Schutzstatus und der durchgeführten Pflege ist der Fortbestand von Chirocephalus shadinii in den Tümpeln auf Dauer ungewiss. In den letzten fünf Jahren konnten keine Nachweise mehr von Chirocephalus shadinii erbracht werden. Diese Art benötigt temporär gefüllte Tümpel im Frühjahr nach der Schneeschmelze. In den letzten Jahren waren die Tümpel entweder trocken oder für eine zu kurze Zeit gefüllt. Dies dürfte der Grund für das Ausbleiben der Art sein. Zusätzlich verschärfen angesammeltes organisches Material in den Tümpeln das Problem für die Krebse. Mehr Infos zur Tümpelwiese gibt es hier.

Projektziel

Um die Situation für die Urzeitkrebse zu verbessern, sollen in vier Tümpeln das organische Material entfernt werden und die Tümpel eingetieft werden. .

Projektmaßnahmen

  • vier Tümpel werden eingetieft. Dazu wird zunächst das organische Material entfernt, dann die eiertragende Zwischenschicht auf die Seite geräumt, und die Tümpel dann ausgebaggert, der zwischengelagerte Boden mit den Dauereiern wieder eingebracht. Das andere Material wird abtransportiert

  • In Vorarbeiten wird sichergestellt, dass die besonderen Pflanzenarten des Sand-Trockenrasen bei den Baggerarbeiten geschont werden (Wahl des eingesetzten Geräts, der Tabuflächen, des Zeitpunkts und der Zufahrt), die Lage der Dauereiertragenden Schicht feststeht und das behördliche Einvernehmen hergestellt ist.

 

Projektlaufzeit

Jänner 2021 bis Dezember 2022

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