Neben Wäldern und Mooren zeichnen das Waldviertel kleinstrukturierte, offene Streifenflure mit schmalen Äckern, bunte Wiesen und Stufenraine aus. Doch die blumenreichen Wiesen sind fast zur Gänze von grünen Wiesen verdrängt worden, zahlreiche Niedermoore und magere Feuchtwiesen sind bereits verschwunden. Auch hier führte die Intensivierung und Technisierung der Landwirtschaft dazu, dass einst bunte, artenreiche Wiesen drainagiert, aufgeforstet oder sich selbst überlassen wurden und damit verbracht sind. Die Vielfalt der an diese Ökosysteme angepassten Pflanzen- und Tierarten ist nicht mehr vorhanden oder sehr selten geworden, darunter z. B. die Arnika (Arnica montana), der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) oder die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), um nur einige zu nennen.
Erhaltung wichtig für Ökosystem und Tourismus
Niedermoore und Feuchtwiesen erbringen zahlreiche Ökosystemleistungen. Auch im Waldviertel, das an und für sich mit vielen Feuchtlebensräumen ausgestattet ist, gab es in den vergangenen Jahren sehr trockene Sommer. Angesichts der Klimakrise gilt es, soviel Wasser wie möglich zurückzuhalten, um damit für längere Trockenzeiten gewappnet zu sein. Wichtig ist das nicht nur für die Trinkwasserversorgung, auch für die Land- und Forstwirtschaft ist Wasser essenziell.
Das Waldviertel hat sich zudem als Erholungsregion etabliert. Gesundheits- und Ausflugstourismus sind inzwischen ein wichtiger Wirtschaftszweig und die Basis dafür ist eine intakte Landschaft. Niedermoore und bunt blühende Feuchtwiesen, auf denen zahlreiche Insekten wie Schmetterlinge beobachtet werden können, sind eine essenzielle Ressource für diesen Wirtschaftszweig.
Im Fokus stehen die Erhaltung und Wiederherstellung von Niedermooren und mageren Feuchtwiesen in der Projektregion. Bisher ist wenig über die Vorkommen der noch verbliebenen Niedermoore und mageren Feuchtwiesen bekannt. Daher geht es im Projekt zunächst einmal darum, das vorhandene Wissen über die Verbreitung und den Zustand dieser Lebensräume zu sammeln und neues zu generieren. Hier werden wir eng mit der Universität Wien, unserem Projektpartner, zusammenarbeiten.
01.01. 2023 - 30.04.2024
Universität Wien - Department für Botanik und Biodiversitätsforschung
Bei BESTbelt handelt es sich um ein neues EU-Projekt. Es wird von Euronatur und BUND Grünes Band koordiniert. Im Fokus stehen dabei die Verbindung und der Schutz von einzigartigen Landschaften am Grünen Band Europa durch die Stärkung lokaler Interessensgruppen. Im Rahmen von BESTbelt werden nicht nur Naturschutzprojekte und nachhaltige Entwicklung finanziell unterstützt, sondern auch Schulungen und Beratung zum Projektmanagement angeboten.
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