In ihrem Oberlauf zwischen Hötzelsdorf und Pulkau zeigt die Pulkau, im Gegensatz zur restlichen Fließstrecke, noch einen ursprünglichen Charakter mit teils mäandrierenden Fließstrecken, ohne wasserbauliche Eingriffe oder flussbegleitende Verkehrswege. Das obere Pulkautal ist reich an Feuchtwiesen, Wäldern und Feuchtgebieten und beherbergt eine große Zahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Zu den Besonderheiten des Oberen Pulkautals zählen u. a. die Schwarzstorch-Brutplätze im Gemeindegebiet von Meiseldorf oder die "Seewiese", ein mehrere Hektar großes Niedermoor, welches Lebensraum für zahlreiche Amphibien- und Vogelarten bietet. Dieser Artenreichtum und die strukturelle Vielfalt der Landschaft machen das Obere Pulkautal zu einem wichtigen ökologischen Trittstein zwischen dem Nationalpark Thayatal im Norden und dem Manhartsberg sowie Kamptal im Süden. Gefahren drohen der Tierwelt des Oberen Pulkautals durch die geplante Errichtung zweier Windparks, durch das Vergrämen der Schwarzstörche und die Beseitigung ihrer Horste oder durch Entwässerungsmaßnahmen.
Der Naturschutzbund "Oberes Pulkautal" des I naturschutzbund nö I hat es sich zum Ziel gesetzt, den Oberlauf der Pulkau und ihre tierischen und pflanzlichen Bewohner für die Nachwelt zu erhalten. Dazu will sie eine breitere Öffentlichkeit über den ökologischen Wert dieser bis dahin weitgehend unbeachteten Region informieren.
Leiter: Ewald Schrenk
Konakt: ewald.schrenk@gmail.com
Artikel von Ewald Schrenk aus dem Naturschutz bunt II 2019 als Download:
Das Obere Pulkautal – Spannungsfeld zwischen Windkraft und Artenschutz |