Nationalpark Thayatal - Podyjí

Der grenzüberschreitende Inter-Nationalpark Thayatal-Podyjí im nordöstlichen Waldviertel schützt das Thayatal sowohl auf tschechischer als auch auf österreichischer Seite.

Bis zu 150 Meter tief hat sich die Thaya in die geologischen Formationen des Wald­viertels eingetieft. Dabei folgte der Fluss den unterschiedlichen Härten der Gesteine, wodurch sich die charakteristischen Talmäander bildeten. Als geologisches Wahrzeichen des Thayatals gilt der Doppelmäander beim Umlaufberg. Entlang der Flussschleifen gibt es eine enge Verzahnung verschiedenster Lebensräume: Wiesen, Hangwälder, Trockenrasen und Felsen bieten Platz für zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen wie z. B. Schwarzstorch, Smaragdeidechse, Gottesanbeterin, Uhu, Diptam oder Bunte Schwertlilie. Der Grund für diese Vielfalt auf engstem Raum ist in der besonderen Geomorphologie des Thayatals zu suchen. Bedingt durch die eng gewundenen Flussschlingen weist jeder Hang eine andere Exposition mit anderen mikroklimatischen Bedingungen auf.

Die Unzugänglichkeit und die Randlage an der ehemaligen toten Grenze zu Tschechien verschonte das Tal weitgehend vor menschlichen Eingriffen, insbesondere den Maßnahmen der Forstwirtschaft. So konnte eines der schönsten Durchbruchstäler Europas in seiner Ursprünglichkeit bewahrt bleiben. Die Hänge entlang des Thayaflusses sind zum größten Teil von Wald bedeckt. Während auf schattigen Nordhängen Buchenwaldgesellschaften dominieren, finden sich auf den trockenen und warmen Südhängen Eichen-Hainbuchenwälder. Neben der beeindruckenden Naturlandschaft fasziniert die Nationalparkregion auch mit ihren Burgen und Ruinen und den Geschichten, die sich darum ranken. Hardegg mit seiner gleichnamigen Burg gilt als die kleinste Stadt Österreichs.

Der Internationalpark Thayatal- Podyjí ist ein Park der Grenzen. Er ist das Tor zwischen der milden, sanften Hügellandschaft des Weinviertels und dem rauen, ursprünglichen und mystisch-reizvollen Waldviertel. Zwischen Frein und Znaim auf tschechischer und Hardegg auf österreichischer Seite gelegen ist er ein Teil der Region Retzer Land und Znaimer Land.

Zum effizienten Schutz der Natur ist grenzüberschreitende Zusammenarbeit notwendig. Schon vor dem Entstehen des Nationalparks Thayatal haben die Umweltminister beider Länder und der Landeshauptmann von Niederösterreich eine Deklaration zur Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg unterzeichnet. Dieser Vertrag ist die Grundlage für die künftige gemeinsame Entwicklung dieses wertvollen Naturraumes an der früher so undurchlässigen Grenze.

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