Die Kreuzenzianwiesen im Raum Poysdorf beherbergen die wichtigsten Bestände des seltenen Kreuz-Enzians (Gentiana cruciata) im niederösterreichischen Weinviertel. Diese Pflanze ist alleinige Raupen- und Futterpflanze für den Enzian-Ameisenbläuling (Phenagris alcon), eine gefährdete Tagfalter-Art.
Seit 2007 betreut der Naturschutzbund NÖ gemeinsam mit dem Landschaftsökologen DI Thomas Holzer die wertvollen Halbtrockenrasen und Weingartenbrachen in der Gemeinde Poysdorf. Die zum Teil angekauften, zum Teil angepachteten Flächen beherbergen den seltenen Kreuzenzian (Gentiana cruciata), der in Niederösterreich in den Voralpen und im Pannonikum nur zerstreut verbreitet und gefährdet ist. Noch seltener ist der Enzian-Ameisenbläuling (Phenagris alcon), der im Raum Poysdorf eine der größten Populationen Niederösterreichs aufweist. Der hochgradig gefährdete Tagfalter ist aufgrund seiner Biologie eng an den Kreuzenzian gebunden.
Der Kreuzenzian wächst in straucharmen Trockenlebensräumen. Um die beiden gefährdeten Arten zu schützen und zu fördern ist es notwendig, ihre Lebensräume vor Verbuschung zu bewahren.
Im Rahmen des Projektes "Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen für Kreuzenzian und Kreuzenzian-Ameisen-Bläuling im Raum Poysdorf", das gemeinsam mit der Stadtgemeinde Poysdorf durchgeführt und vom NÖ Landschaftsfonds und vom Naturschutzzentrum des Naturschutzbund Österreich gefördert wurde, wurden stark verbuschte Flächen angepachtet und entbuscht. Die Flächen werden nun jährlich im Spätsommer gemäht. Unterstützt werden wir dabei im Rahmen des Green-Belt-Camps Weinviertel regelmäßig von Jugendlichen aus aller Welt.