Amphibien im Tullnerfeld

Laubfrosch (Hyla arborea) © J. Limberger
Das Tullnerfeld beherbergt eine Vielzahl an Amphibienarten, darunter Frösche, Kröten, Schaufelfußkröten, Unken und Molche. Diese faszinierenden und spannenden Tiere wandern Jahr für Jahr von ihren Winterquartieren hin zu den Laichgewässern, um das Überleben der jeweiligen Art zu gewährleisten. Weiters werden im Laufe des Jahres Sommerquartiere besucht und, um den Kreislauf zu schließen, begeben sich die Amphibien ab Herbst wieder in ihre Winterverstecke.

In einer Landschaft, die durch Drainagierung und Trockenlegung viele ihrer einst zahlreichen Gewässer verloren hat, ist jeder einzelne Wasserkörper daher von großer Bedeutung! Mitunter sind im Tullnerfeld naturnah gestaltete (und am besten fischfreie) Gartenteiche ein neuer und essenziell gewordener Lebensraum für die ans Wasser gebundenen Tiere.
 
Projekt Amphibienschutz auf NOEs Straßen
Auf ihren jährlichen Wanderungen begegnen den Amphibien natürlich allerhand Gefahren, allen voran der Straßenverkehr. Daher hat der Naturschutzbund NÖ bereits vor vielen Jahren ein Amphibienschutzprojekt gestartet. Auf https://www.noe-amphibienschutz.at finden Sie alle aktuellen Infos dazu.
 
Und um diesen sagenumwobenen Tieren näher zu kommen, können sie bei unserem langjährigen Amphibienschutzprojekt mithelfen, denn im und rund um das Tullnerfeld gibt es einige Amphibienwanderstrecken mit Schutzzäunen. Hierfür suchen wir noch tatkräftige Unterstützung. Alle unsere betreuten Strecken finden Sie detailliert auf einer Karte dargestellt unter https://www.noe-amphibienschutz.at/#Wanderstrecken.

Amphibienstrecken im Tullnerfeld
 

Bezirk Korneuburg:

  • bei Stockerau

Bezirk Tulln:

  • bei Klosterneuburg
  • zwischen Tulln und Kronau
  • bei Rappoltenkirchen
  • zwischen Hankenfeld und Grub
  • zwischen Diendorf und Würmla
  • bei Sitzenberg-Reidling

Bezirk Krems-Land:

  • zwischen Grunddorf und Grafenegg

Der Donau-Kammmolch

Donau-Kammmolch - Triturus dobrogicus ©N. Filek

Der kleinste und grazilste Vertreter der Kammmolche, der Donau-Kammmolch - Triturus dobrogicus kommt in Österreich in den östlichen Flach- und Beckenlagen, sowie den Tiefebenen der Donau und daher auch in der tullnerfelder Region vor. Der hohe und stark gezackte Rückenkamm der Männchen während der Balz ist Namensgeber dieser Tiere. Die "Dinosaurier des Wassers" oder "Wasserdrachen" gehören aber keineswegs zu den Reptilien - Donau-Kammmolche gehören zur Familie der Salamander und sind daher Amphibien!

Der Donau-Kammmolch wird 12-16 cm groß, wobei Weibchen in der Regel größer sind. Bei vielen Molchen, so auch beim Donau-Kammmolch, unterscheidet man zwischen einer schlichten ‚Landtracht‘ und einer ‚Wassertracht‘ für die Balz‚ die mit dem alljährlichen Habitatswechsel einhergehen. Während der Paarungszeit haben die Männchen einen hohen, gezackten Rückenkamm und ein perlmuttfarbenes Längsband am Schwanz.

Die Knoblauchkröte

Knoblauchkröte - Pelobates fuscus ©N. Filek

Die versteckt lebenden Knoblauchkröten - Pelobates fuscus findet man in den östlichen Niederungen Österreichs, sowie entlang der Donau und der March meist unterhalb 200m. Die nachtaktiven Tiere vergraben sich untertags mithilfe ihrer hornigen Grabschwielen bis zu einen halben Meter in lockere, sandige Böden. Als Laichplätze dienen stehende, vegetationsreiche Gewässer aller Art. Um Knoblauchkröten zu beobachten sollte man bei Einbruch der Dämmerung, am besten in Verbindung mit leichtem Regen auf die Suche gehen.

Die Knoblauchkröte wird 4-8cm groß, die Weibchen sind in der Regel größer.  Die Augen treten stark hervor, die Pupillen sind senkrecht. Die Tiere besitzen helle, hornige Grabschwielen an den Fersen der Hinterbeine.

Die Rotbauchunke

Rotbauchunke - Bombina bombina ©N. Filek (im Bild mit Grünfrosch - Pelophylax sp.)

Die Rotbauchunke - Bombina bombina, auch Tieflandunke genannt, ist in den östlichen Niederungen Österreichs beheimatet und stellt das Pendant zur Gelbbauchunke, auch Bergunke genannt, dar. Die "Feuerkröten" haben ein unverwechselbares Äußeres, sind wärmeliebend und stark ans Wasser gebunden. Daher sieht man sie oft auf der Wasseroberfläche treiben, wo sie sich sonnen und ‚uuh uh uuh uh...‘ rufen.

Die Rotbauchunke wird 3-5cm groß, hat eine graubraune bis grünliche mit Warzen überzogene Oberseite und eine unverwechselbare Unterseite mit gelb-orange-rötlicher Befleckung auf schwarzem Hintergrund mit vielen kleinen weißen Punkten. Die Pupillen sind dreieckig bis herzförmig.

Die Wechselkröte

Wechselkröte - Bufotes viridis ©N. Filek

Die Wechselkröte - Bufotes viridis ist als Steppentier wärme- und kältetolerant und bevorzugt Höhenlagen unter 400m. Sie benötigt offene und sandige Lebensräume, sowie seichte und vegetationsarme Gewässer für die Fortpflanzung. All das findet diese nachtaktive Pionierart im Tullnerfeld vor und daher sind hier Begegnungen mit der wunderschönen, grün-marmorierten Wechselkröte möglich!

Die Wechselkröte wird 6-10cm groß, wobei Weibchen in der Regel größer sind. Sie hat oberseits ein "Landkartenmuster" aus großen, grünen Flecken auf hellgrauem Untergrund. Die Pupillen sind rund bis waagrecht, die Iris ist wunderschön gefärbt.

.