Das Tullnerfeld befindet sich nach wie vor in einem rasanten Wandel vom intensiv genutzten Agrargebiet hin zur suburbanen Pendlerregion. Die Region steht vor großen Herausforderungen in Hinblick auf geordnete und nachhaltige Raumplanung, Klimawandelanpassung und die Erhaltung wichtiger Naturräume und Landschaftselemente. Dabei ist zu befürchten, dass letzte Naturräume durch den Entwicklungsdruck sukzessive verloren gehen.
Im Rahmen unserer vorangegangenen Projekte Netzwerk Natur Tullnerfeld I sowie Netzwerk Natur Tullnerfeld II konnten wir ein Netzwerk an Menschen aufbauen, die sich für den Naturschutz engagieren und in ihren Heimatorten aktiv für mehr Natur und für mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen einsetzen. Veranstaltungen wie Workshops, Exkursionen und Vorträge haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Natur und die Leistungen, die sie für das Wohlbefinden des Menschen erbringt, zu stärken.
Dieses Bewusstsein und Wissen gilt es, weiter wachsen zu lassen bzw. voranzutreiben und auf bisher noch nicht angesprochene Zielgruppen auszuweiten, um den Biodiversitätsverlust in der Region einzudämmen. Im Tullnerfeld besteht großes ökologisches Potenzial, welches durch Renaturierungsmaßnahmen gefördert wurde und weiter gefördert werden soll.
Projektziel
Der Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Tullnerfeld soll noch mehr Gewicht verliehen werden. Im Besonderen bedeutet das:
Schaffen neuer Möglichkeiten, die Natur im Tullnerfeld zu erleben und wichtige Zusammenhänge - insbesondere die Leistungen der Ökosysteme für das eigene Wohlbefinden - zu verstehen. Dies ist eine wesentliche Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen sich für den Schutz der Natur in ihrem unmittelbaren Umfeld einsetzen
Gezielte Vermittlung der Natur des Tullnerfeldes, ihrer Vielfalt und ihrer komplexen Wechselwirkungen sowie der Notwendigkeit zum Ergreifen von Maßnahmen für ihren Schutz an Schulen im Tullnerfeld
Schaffung und Stärken des Bewusstseins für die Bedeutung der Biodiversität im Tullnerfeld, insbesondere auch durch Aufzeigen von Möglichkeiten des persönlichen Engagements
Projektmaßnahmen
Das Projekt setzt den Schwerpunkt auf bewusstseinsbildende Maßnahmen sowie auf die weitere Vernetzung von Menschen in der Region, die sich für die Natur einsetzen, um so Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität lokal und regional und unter Beteiligung der Bevölkerung umzusetzen.
Natur-Erlebniswege: Geplant sind vier Natur-Erlebniswege und eine Informationsbroschüre. Die Routen der Erlebniswege und umfangreiche Informationen dazu werden digital über diverse Outdoorplattformen und auf der Homepage https://www.natur-tullnerfeld.at sichtbar gemacht.
Naturschutz in die Schule: Für Schüler*innen wird es die Möglichkeit geben, bei Workshops und Exkursionen mehr über die Natur in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld zu erfahren. Das Citizen Science Projekt „Bioblitz“ wird dazu einladen, sich auf die Suche nach Pflanzen und Tieren im Tullnerfeld zu machen.
Produziert und veröffentlicht werden auch Podcasts zur Natur im Tullnerfeld mit spannenden Informationen zu charakteristischen Arten, wichtigen Lebensräumen, der Landschaftsentwicklung sowie biodiversitätsfreundlichen Bewirtschaftungsweisen und vielem mehr.
Veranstaltungen: Exkursionen und Vorträge in der Region bieten für alle Interessierten die Möglichkeit, das Wissen zur Natur im Tullnerfeld zu erweitern, um so auch das Bewusstsein zu biodiversitätsfreundlichem Handeln zu verstärken.
Beratung: Interessierte Gemeinden können im Projekt zu möglichen Naturschutzmaßnahmen in ihrem Gebiet beraten werden.
Projektteam
Projektleitung: DI Karoline Kárpáti Projektmitarbeit: Mag.a Margit Gross In Zusammenarbeit mit: Dr. Gertraud Grabherr, Mag. Helmut Grabherr