Flussregulierungen, Entwässerungen, Übernutzung und Trockenheit führen nach wie vor zu einem dramatischen Verlust an Feuchtgebieten und wertvollem Lebensraum. Vom Menschen geschaffene Gewässern kommt damit eine bedeutende Rolle zu, können sie doch von verschiedenen Arten als Ersatzlebensraum angenommen werden bzw. als Trittsteinbiotope dienen.
Einen solchen Sekundärlebensraum mit drei angelegten Teichen (1990, 2011 und 2017) schuf der Schöffelverein im Prießnitztal in Mödling am Rande des Biosphärenparks Wienerwald. Im Rahmen eines Projekts sind die drei Biotope Gegenstand einer detaillierten libellenkundlichen Untersuchung.
Ziel des Projektes ist, die Libellenfauna des Biotopkomplexes im Prießnitztal zu erfassen, mit Daten einer Untersuchung des ältesten Teichs aus dem Jahr 1996 zu vergleichen und eine Grundlage für mögliche Managementmaßnahmen zu schaffen. Libellen gelten als Bioindikatoren zur Bewertung des ökologischen Zustandes und der naturschutzfachlichen Wertigkeit von Gewässern und Gewässersystemen. Maßnahmen, die zu ihren Gunsten ergriffen werden, kommen vielen anderen Arten im und am Gewässer zugute.
Univ.-Doz. Dr. Mag. Andreas Chovanec
2024
Das Projekt "Libellenkundliche Untersuchung der Biotope im Prießnitztal" wird aus Spendenmitteln des Naturschutzbund Österreich gefördert.